Montag, 27. Februar 2017

Ein langer Weg: Boltenhagen - Travemünde

Letzten Mittwoch habe ich mich auf den Weg gemacht, das verschlafene Boltenhagen Richtung Travemünde zu verlassen. Mir war noch nicht klar, wie lange ich gehen wollte. 28 km stand auf einem Wegweiser des E9, dem sogenannten Europäischen Fernwanderweg, der sich von Usedom bis in den äußersten Südwesten Portugals erstreckt. Das wäre dann noch mal ein ganz anderes Projekt.


So sah der Ausgangsort meiner Reise aus...




...und so sollte es seeehr lange weitergehen. Aber schon bald gab es vielversprechende Lichtblicke...




Das sollte nicht das einzige Café sein. Nur - es war Winter und Wochentag. Und damit hatte auch keines der zahlreichen Landcafés geöffnet. Aber was soll's, wenn man die wunderschöne Natur genießen ...




...und historische Baudenkmäler bewundern kann.


Das Wanderherz geht auf, wenn sich die noch zu bewältigende Strecke dramatisch reduziert. Was sind schon 18 km!


Nachdem ich meine geologischen Wissenslücken über die Steilküsten Meckpomms schließen konnte (also bitte nicht zu nah an den Klippenrand)...




...war dann auch irgendwann - tadaaaaa -  Travemünde da! Ja, es kann so einfach sein. Was sind schon knapp 30 km!



Wie ihr seht, das Training ist in vollem Gange. Wer 30 km ohne weiteren Schaden übersteht (und ich hatte nicht einmal den geringsten Muskelkater, jaha Kirsten!), der schafft auch 100 km. Ob 24 h allerdings ausreichen, bleibt weiterhin offen.

Nord- und Ostsee an einem Wochenende

Wie denn das? Sind wir jetzt im Trainingsfieber?

Nein! Katrin und ich haben uns getrennt!

Aber keine Sorge, nur für ein Wochenende haben wir uns an unterschiedlichen Meeren herumgetrieben. Wobei Katrin vermutlich deutlich mehr gelaufen ist, während ich ein paar längere Strandspaziergänge in Cuxhaven gemacht habe.

Allerdings verständlich, wenn man diese Bilder kennt:
Ankunft Freitag Nachmittag. Sofort raus. Sonne! Meer!



Auf zur Kugelbake, dem nördlichsten Punkt Niedersachsens, wie ich lernen durfte (weil wir Hamburger uns irgendwann vor Jahrhunderten Neuwerk unter den Nagel gerissen haben, kchkchkch).


Samstag und Sonntag dann aber leider eher so: Grau, Regen, windig bis stürmisch. Samstag sind wir noch mal 10km vormittags im Trockenen gelaufen, weil wir gut auf den Wetterbericht gehört hatten, ab Mittag kam dann aber das Wasser nur noch von oben und dank Küstenwind gern auch von der Seite. Sonntag genauso, so dass nach einem kurzen Spaziergang Schluss war und es zurück mit dem Zug ging.


Aber Meer ist immer schön!

Mittwoch, 22. Februar 2017

Die Stimme der Erfahrung - Tipps von einer 100km-Läuferin

Da unsere liebe Katrin schon zwei 100km-Läufe erfolgreich absolviert hat (im Harz! mit Bergen!), haben wir sie natürlich ausgefragt, was sie daraus alles gelernt hat, was Ausrüstung u.ä. angeht. Aber lest selbst:

  • Gute Wanderschuhe sind das A und O. Deswegen solltest du sie dir als erstes zulegen, denn du brauchst Zeit, sie einzulaufen. Also, los zum Kaufen. Ich glaube, es gibt keine spezielle Empfehlung, hängt vom Fuß ab. Teuer sind die Dinger alle. Aber das muss sein. Ich würde empfehlen, knöchelhohe zu nehmen. In HH zwar nicht so entscheidend, aber wenn man mal wo wandert, wo es Steine, Wurzeln und Co gibt, da kann man schon mal umknicken.
  • Wandersocken machen auch Sinn, da sie etwas besser gepolstert sind. Ich liebe meine Socken, denn sie haben Poster vorne am Ballen. Herrlich. Und man braucht ja nur ein Paar. Ist also kostenmäßig auch zu verschmerzen.
  • Praktisch ist auch schweißaufsaugende leichte Sportunterwäsche, denn zum Wechseln kommt man nicht. Socken wechselt man auch eher nicht.
  • Sonst macht eine Fleecejacke und eine leichte Regenjacke Sinn, je nach Wetter im April, unsere Märsche waren ja im September, das war was anderes.
  • Man benötigt einen leichten Rucksack, aber im Prinzip nur für Snacks und Wasser (!!!), und die Regenjacke. Manche der anderen Wanderer hatten nur Trinkrucksäcke (mit Wasserschlauch). Den Rest haben sie sich von den Supportern geben lassen. Ich fand es besser, die Snacks dabei zu haben. Es gibt Rucksäcke mit Netz an der Rückenseite des Rucksacks, der einen Hohlraum zwischen Rücken und Rucksack schafft. So entsteht Luftzirkulation und man schwitzt weniger. Wichtiger ist, dass das Ding wirklich leicht ist, denn über die Zeit nimmt das Ding gefühlt an Gewicht zu. Hier gilt es, jedes Gramm zu vermeiden. Dafür bekommt man beim Training ein Gefühl. Also besser erst später anschaffen, oder leihen.
  • Übrigens fand ich es besser, eine etwas weitere Hose zu tragen, da hatte ich ein angenehmeres luftiges Beingefühl. Ich hatte sogar eine Zipperhose an, weil es warm wurde tagsüber. Da hab ich die Beine abgemacht. Ist zwar freakig, bringt es aber.
  • Für die Nacht braucht man eine Stirnlampe. Sonst fällt man über die eignen Beine. Ich schätze, wir gehen in ländlichen Regionen, da gibt es keine Premium-Joggerbeleuchtung wie an der Alster.
  • Die Füße sollte man vorab eher nicht von Hornhaut entfernen, es lebe die Hornhaut. Die Natur hat sich was dabei gedacht. Lieber die Füße mit Hirschtalg einschmieren und mit Tape präparieren, da wo es Blasen geben kann. Es sollte nicht Leukoplast sein, das geht beim Schwitzen ab. Sondern Kinesio-Tape. Gibt es in der Apotheke.
  • Sehr gut können Laufstöcke sein. Die leihst du dir am besten. Dann kannst du checken, ob du die brauchst. Mir war das erst peinlich (ich sag nur Nordic-Walking-Rentner). Aber wenn man 30h unterwegs ist, kann man sich irgendwann nicht mehr gerade halten, da braucht man die Unterstützung der Stöcke.
  • Nochmal zum Wasser: Man kann natürlich eine leichte Plastikflasche nehmen bzw. zwei. Denn man sollte immer 2 Liter dabei haben. Wird umso wichtiger, da hier weniger Stationen sind als beim Trailwalker. Meine Erfahrung ist, dass ein freakiger Trinkschlauch seine Berechtigung hat. Denn man muss wirklich immer trinken, sonst drohen Austrocknungserscheinungen/Durchfall/Kopfschmerzen. Wer nimmt da alle paar Minuten die Flasche aus dem Rucksack. Das nervt. Und schwupps denkt man, ich trinke lieber später. 

Also, gaaanz wichtig:
Wasser, Wasser, Wasser,
ordentliche (eingelaufenen) Wanderschuhe
Kinesio-Tape 
Snacks (Studentenfutter, Chips, Bananen, Vollkornschnitte)

Den Rest braucht man nicht zwingend (aber empfehlenswert) oder man kann sich Sachen leihen. 

Die wichtigen Items hast du am besten auch schon bei Trainingsläufen am Wochenende dabei. Wir sind am Anfang auch in der Woche mal 10km gelaufen. Das erscheint für die sitzende Spezies Mensch erst unüberwindbar zu sein. Allmählich gewöhnt man sich. An manchen Sonntagen haben wir dann Touren von mehreren Stunden gemacht (6 auch mal 8 h). Strecken waren zum Bsp. Richtung Stade, oder mit der Schülau-Fähre nach Jork, dann eine Runde im Alten Land. Oder in den Norden nach Duvenstedt (per Bahn/Bus) und dann am Alsterwanderweg (Jakobsweg) in die Hamburger Innenstadt. Ca. 8h. Touren sind entweder ausgeschildert oder gibt es im Netz.

Ach ja, wichtig sind auch Supporter. Die sind dazu da, einen zu betüddeln, schönes Essen und Getränke parat zu haben. Die können wenn nötig auch ne Massage liefern, neu tapen oder Decken für Pausen parat haben, oder bequeme Campingstühle. Und seelische Unterstützung braucht man auch. Wenn es nicht so viele Stationen gibt, könnten die vielleicht auch mal dazwischen stehen. 

Freitag, 17. Februar 2017

Der lange Weg nach Hause - von Hamburg nach Harburg

Da wir dieses Wochenende nicht zum Trainingswandern kommen werden, habe ich zumindest einen Termin in Hamburgs Stadtmitte genutzt, um den Rückweg zu Fuß zu machen. Und da ich in Harburg wohne, sind doch ein paar Kilometer zusammengekommen.



Irgendwie ist es immer grau und diesig, wenn ich wandern gehe. Hier der Michel im Nebel zum Start.


Und hier, was war ich froh, als ich die Süderelb-Brücke von Wilhelmsburg aus betrat. Ein schönes Gefühl von Nach-Hause-Kommen!


Montag, 13. Februar 2017

2. Trainingsmarsch: Heidschnuckenweg Fischbek bis Buchholz

Dieses Mal wollten wir uns auf keine olle Schrittzähler-App verlassen müssen: Wir folgten dem hochoffiziellen "Heidschnuckenweg" - 2014 als "Schönster Wanderweg Deutschlands" ausgezeichnet!

Die erste Etappe hat ganz offiziell 26 km. Mit einmal kurz Verlaufen und ein bisschen hin und her an Anfang und Ende waren das sicherlich 27-28 Kilometer. Und heute aua, Knie, aber Katrin sagt, ein bisschen Schmerz gehört dazu.

Der Weg war super ausgeschildert. Start in Fischbek (S-Bahn-Haltestelle der S3, absolut komfortabel für alle Hamburger) und dann ab in die Heide. Wir teilten uns den Weg mit vielen Mountain-Bikern. Nach den ersten steilen Hügeln wurde das weniger, dafür gab es dann immer mehr Pferde. Was ein Glück war, da eine Reiterin uns gleich wieder auf den richtigen Weg führen konnte, als wir uns ganz kurz mal verlaufen hatten. Was nicht an der Ausschilderung lag, die war, wie gesagt, sehr gut, sondern an der lebhaften Konversation (ja, wir haben gequatscht, was das Zeug hält!)

Erste "Sehenswürdigkeit": Karls Stein, ein Findling mitten im Wald, der ein bisschen was von einem schlecht gelaunten Walross hat.





In Langenrehm gibt es einen Reiterhof mit Künstlern an der Kettensäge, dieser Gandalf hier war dort zum Beispiel zu sehen.


Und kurz vor Buchholz stießen wir auf die Mondlandschaft einer Kiesgrube. Oder vielmehr Sandgrube. Da ich nicht so gut fotografieren kann, kommt es auf dem Bild nicht so rüber, aber glaubt uns, das Ding war riesig und tief!


 Buchholz selber ist sonntags übrigens nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Im Zentrum war ALLES geschlossen, kein einziges kleines Café, das uns Kaffee oder Kuchen verkaufen wollte. Der Bahnhof liegt auch etwas abseits und bietet genau nichts, wenn man eine halbe Stunde auf den Metronom wartet, nicht mal einen windgeschützten Warteraum. Aber da wir ja für ein höheres Ziel laufen, hat uns das nur ganz kurz gestört und dann waren wir wieder froh über die Strecke, die wir geschafft hatten.

Dienstag, 7. Februar 2017

Aua (Erstausgabe)

Inzwischen hat sich das Trainings-Marsch-Aua wieder gelegt. Nur Schneidersitz geht noch nicht wieder so gut. Aber alle anderen Wehwehchen, also Knie, Füße, sind wieder in Ordnung. Was Hoffnung macht, also haben die 16/25km (25. 25. 25!) von Sonntag zu keinen dauerhaften Schäden geführt, die das Gesamtziel gefährden, sondern nur ein paar Belastungsschwerpunkte aufgezeigt.

Und nur eine kleine Blase trotz ziemlich neuer Wanderschuhe! Top-Material, würde ich sagen!

Sonntag, 5. Februar 2017

16 oder 25 km? Egal, Wilhelmsburg und Entenwerder, war schön!


Eine hübsche Runde hatten wir: Die halbe Elbinsel umrunden und am Ende einkehren im "Café mit der goldenen Wand" in Entenwerder. Zur Abrundung am Schluss zu Fuß zum Hauptbahnhof. Jetzt tun mir Knie und Füße weh. Klebt man die Blasenpflaster jetzt schon oder lieber morgen früh, wenn die Blasen besser zu sehen sind? 

Und wenn wenigstens meine Tracking-App sich entscheiden könnte, ob das 25 oder 16 km waren (ist irgendwann umgesprungen). Bei 16 müsste ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob die 100 machbar sind. Also waren es natürlich 25!



Die Windmühle Johanna haben wir gesehen. Am Energieberg Georgswerder sind wir vorbeigekommen ("Windräder im Nebel"), und an der Bunthäuser Spitze waren wir. Aber bei dem Wetter war das mit Fotografieren so eine Sache, also hier mal "Johanna", die war wenigstens zu erkennen.



Und hier das Highlight am Ende der Tour: Entenwerder. Sehr zu empfehlen, das Café. Im Sommer angeblich supervoll, aber mit nahezu unschlagbarem Wasserblick.





Samstag, 4. Februar 2017

Wanderschuh-Vorbereitung

Wenn die Wettervorhersage 94% Luftfeuchtigkeit und 50% Regenwahrscheinlichkeit angibt, dann ist es wohl höchste Zeit, die Wanderschuhe endlich mal einzuwachsen und nebenbei diesen "Neu-gekauft"-Look loszuwerden!


Training auf der Elbinsel - Wilhelmsburg erleben

Morgen geht es los. Für mich der erste "Marsch", der deutlich länger als 10 Kilometer sein wird. Meine letzten längeren Wanderungen habe ich mit ca. 20 Jahren gemacht, das hilft mir jetzt wohl nicht mehr weiter. Ich bin gespannt und werde bestimmt viel dabei lernen, was man braucht und was nicht.

Die Megamarsch-Seite empfiehlt, niemals in Jeans zu wandern. Je nun, das wird schwierig, mir bis morgen noch was anderes zu besorgen, wir werden also sehen. Aber Blasenpflaster habe ich vorausschauend schon eingekauft!

Wetteraussichten: Regenwahrscheinlichkeit 50%, Luftfeuchtigkeit 94%! Himmlisch!